Nageldesign: Was mache ich beim Versiegeln falsch? 

Wochenlang glänzende Nagelmodellage gewünscht? Kein Problem mit der richtigen Versiegelung! Unsere erfahrene Nageldesignerin Martina zeigt dir die sieben größten Fehler beim Versiegeln und wie du sie vermeidest. Außerdem verrät sie dir ihre besten Tipps, um die Fehler von vornherein zu vermeiden. 

Inhibitionsschicht 

Die Schwitzschicht in der Nagelmodellage wird auch als Inhibitions- oder Dispersionsschicht bezeichnet. Es handelt sich dabei um die Feuchtigkeit, die nach dem Aushärten auf den einzelnen Schichten deiner Gelmodellage entsteht. Sie tritt beim Aushärtungsvorgang von flüssig-cremigen Produkten zur harten Modellage aus. Je nach Produkt und Arbeitsschritt nutzt du sie als Haftvermittler für die darauffolgende Schicht oder du nimmst sie sauber mit Zellette und Cleaner ab. Wir haben für dich Infos gesammelt, wie du die Schwitzschicht richtig nutzt!

Fehler Nr. 1: Versiegelung falsch auftragen

„Je nach Art des Versieglers, musst Du ihn unterschiedlich auftragen. Ein Versiegler ohne Inhibitionsschicht muss immer etwas satter auf den Nagel aufgetragen werden. Aber natürlich auch nicht so viel, dass er verläuft. Einen Versiegler mit Inhibitionsschicht solltest du eher dünner auftragen. Es bietet sich auch an, ihn in einer sehr dünnen Schicht aufzutragen, anzuhärten und dann noch einmal aufzutragen, nur etwas satter als beim ersten Mal. Dann komplett aushärten lassen“, erklärt unsere Nageldesignerin Martina. 

Expertinnen-Tipp: 

Ganz wichtig ist, dass du für den Versiegler einen eigenen Pinsel verwendest! Damit vermeidest du Vermischungen und Verunreinigungen mit den anderen verwendeten Materialien.

Fehler Nr. 2: Zu kurzes Aushärten oder zu geringe Leistung der Lichtgeräte

Die Nageldesignprodukte für Gel, Acrylgel, Shellac und UV-Nagellack enthalten Fotoinitiatoren. Diese reagieren auf das UV-Licht deiner Aushärtungsleuchte und sorgen dafür, dass aus dem flüssigen, cremigen Produkt ein festes Nageldesign wird. Wie lange die einzelnen Produkte zum Aushärten benötigen, findest du in der jeweiligen Gebrauchsanweisung. „Härte die Versiegelung immer über die volle angegebene Zeit aus. Auf keinen Fall den Fehler machen, die Aushärtung vorher abzubrechen, um Zeit zu sparen. Lieber einen Tick länger als zu kurz! Ein Problem ist häufig eine ungenügende Leistung der Lichtgeräte. Das ist oft der Fall bei sehr günstigen Lichtgeräten und bei zu alten Röhren. Hier reicht oft die Leistung der UV-Röhren nicht aus, um die Versiegelung so richtig zum Strahlen zu bringen“, erklärt unsere Nageldesignerin Martina. Stellt die benutzte Röhre nicht das richtige Spektrum (z. B. 320-430 nm) zur Verfügung oder schwankt dieses oder weicht sogar ab, dann ist die optimale Durchhärtung nicht mehr gegeben. Die Abweichungen der Röhre sind mit bloßem Auge nicht zu erkennen - man denkt also, alles sei in Ordnung. Ganz nebenbei kann das auch die optimale Haftung der Modellage beeinträchtigen, weil natürlich auch Haft- und Aufbaugel dann nicht vollständig aushärten.

Expertinnen-Tipp: 

Achte unbedingt darauf, dass Du qualitativ hochwertige Röhren verwendest und diese auch regelmäßig austauschst.

Fehler Nr. 3: Versiegelung läuft in die Nagelränder

Läuft die Versiegelung in die Nagelränder, kann dies nach dem Aushärten zu Spannungsgefühlen auf dem Nagel führen. Des Weiteren ist die Haltbarkeit des Nageldesigns beeinträchtigt und auch das optische Ergebnis ist nicht makellos. Verhindern kannst du das Verlaufen der Versiegelung in die Nagelränder ganz einfach, denn „Das ist ein ganz klarer Fall von zu dick aufgetragen“, erklärt unsere Nageldesignerin.

Expertinnen-Tipp: 

Trage deine Versiegelung am besten wie unter 1 beschrieben auf: Zwei dünne Schichten und zwischen den Schichten immer aushärten. Dann erhältst du maximale Haltbarkeit und perfekte Ergebnisse für dein Nageldesign. Beachte zudem die Anweisungen zur Aufbewahrung des Produktes – in sehr warmer Umgebung (beispielsweise Heizungsluft, Sonneneinstrahlung auf eine Schublade etc.) können sich Nageldesign Produkte verflüssigen.

Fehler Nr. 4: Die Daumen glänzen nicht

„Wenn die Daumen nicht glänzen, liegt es häufig daran, dass der Daumen aufgrund seiner Anatomie etwas geneigt im Lichtgerät liegt. Daher bekommt er oft nicht die volle Lichtleistung ab“, sagt Martina. 

Expertinnen-Tipp: 

Eine Lösung ist, den Daumen separat zu versiegeln und ihn nach oben Richtung Röhren in das Leuchtgerät zu halten. Das vermeidet auch das Verlaufen in die Ränder.

Fehler Nr. 5: Beulen und Dellen in der Versiegelung

Der Horror: Du ziehst die frisch designten Nägel aus dem Lichtgerät und nach dem Versiegeln sind unschöne Dellen und Beulen auf der fertigen Modellage entstanden – richtig ärgerlich! „Dieses Problem ist altbekannt und passiert vor allem Neulingen. Vorher sah noch alles ganz toll aus und nun plötzlich finden sich nach dem Versiegeln unschöne Dellen auf der Nageloberfläche. Das liegt nicht am Versiegler! Ein Grund kann sein, dass man die Versiegelung zu dick aufgetragen hat und diese verlaufen ist und dann natürlich - je nach Neigung des Fingers - nach links oder rechts zu laufen beginnt. Ein anderer Grund findet sich in einer nicht ganz gründlichen Befeilung des Aufbaus. Der Aufbau muss wirklich komplett frei von Beulen, Kanten und Kratzern sein. Jede Unebenheit wird sich auf die versiegelte Nageloberfläche negativ auswirken“, erklärt Nageldesignerin Martina.

Expertinnen-Tipp: 

Arbeite in jeder Schicht deines Nageldesigns sehr sorgfältig, um am Ende auch ein wirklich schönes und zufriedenstellendes Ergebnis zu erhalten.

Fehler Nr. 6: Abgeplatzte Nagelenden

Am freien Nagelende platzt alles ab? „Dann hast du vielleicht das freie Nagelende nicht richtig mit dem Versiegler ummantelt. Darauf solltest du unbedingt achten! Manche Menschen neigen auch dazu, ihre Finger unter der UV-Leuchte etwas einzukrümmen. Die Nagelspitze bekommt dann nicht die volle Lichtleistung ab und härtet nicht richtig aus“, sagt unsere erfahrene Nageldesignerin. 

Expertinnen-Tipp: 

Ummantele jede Nagelspitze sorgfältig und prüfe die Fingerhaltung im Lichtgerät. Kläre deine Kundin darüber auf, warum es so wichtig ist, die Finger bewusst gerade zu halten. 

Fehler Nr. 7: Alles richtig gemacht, aber die Versiegelung glänzt trotzdem nicht?

Du bist sicher, alles richtig gemacht zu haben und trotzdem glänzt die Versiegelung nicht wie gewünscht? „Dann liegt das Problem vielleicht im Abschluss der Nagelmodellage. Bei einem Versiegler mit Inhibitionsschicht muss diese am Schluss natürlich entfernt werden. Dafür solltest du die Nägel nach dem Aushärten 1-2 Minuten auskühlen lassen. Auch bei Versieglern ohne Inhibitionsschicht solltest du vor dem Einölen die Nägel 1-2 Minuten auskühlen lassen. Danach kannst du ein Nagelöl oder Handcreme verwenden“, erklärt Martina.

Expertinnen-Tipp: 

Poliere den Nagel am besten richtig schön mit einem extra dafür konzipierten Premium High-Gloss Cleaner und einem weichen Wattepad (keine Zellette). Diese Kombination holt dann wirklich den maximalen Glanz aus dem Versiegler heraus. Nicht zu empfehlen sind Cleaner mit einem Alkoholgehalt von über 70 %. Generell sind herkömmliche Cleaner nicht geeignet, um das Maximum an Glanz herauszuholen.

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